Tierschutz: Schlachthof in Ingolstadt: SPD, CDU, ihr seid dran!
Die CDU in einem Stadtratseintrag vom 04.12.2019 aber auch der noch damals OB-Kandidat Christian Scharpf in der Presse (https://www.in-direkt.de/stadtpolitik/aus-den-parteien/3228/spd-schlachthof-ingolstadt-retten/) druckten Ihre sorge über die wirtschaftliche Zukunft des Schachhofes Ingolstadt aus. Die Nachforderungen wegen "gestiegenen Gebühren für die Fleischbeschau bedrohen den Schlachthof schon seit einiger Zeit in seiner Existenz." Wir zitieren weiter: "Es ist höchste Zeit, dass die Stadt dieses Kapitel endlich abschließt und dem Schlachthof eine Gebührenrechnung vorlegt, die sich in der Höhe an der "Konkurrenz", etwa aus München und Augsburg orientiert.":
Zusammengefasst: die Gebühren sollen gesenkt werden, was praktisch eine Subventionierung des Schlachthofes bedeuten würde. Ein bisschen "Tierwohl" muss schon sein und es wird auf die Vorteile eines lokalen Schlachthofes und die Vermeidung langer Tiertransporte hingewiesen.
Tierwohl sagten Sie?
Dann sprechen wir darüber.
Nach dem Tierschutzgesetz :
§ 4a
- Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs zum Zweck des Schlachtens betäubt worden ist.
Die Praxis sieht anders aus: Auch bei "hochprofessionalisierten und automatisierten" Schlachthöfen wie bei Toennies kommt es regelmäßig zu mutmaßlichen Fehlbetäubungen. Und falls das Blutentzug davor nicht gelungen ist, der Schwein landet noch lebendig in die Brühung, eine Art Schweinewaschanlage mit Wasser, das auf über 60 Grad Celsius erhitzt ist: Tierquälerei, die bei manchen Schlachthöfe in Kauf genommen wird, wobei Veterinärämter oft Augen zudrücken. Bei vielen Schlachthöfen wird das Betäubung und Todprozess stichprobenartig geführt, was garantiert dass ein Prozentsatz der Tiere fürchterlich gequält wird.
Vielleicht machen sich unser jetziger Bürgermeister und die anderen Stadträte auch Gedanken darüber, wie es im Ingolstädter Schlachthof zugeht?
Ob vielleicht hin und wieder noch lebende Schweine in die Brühe kommen?
Unser Vorschlag? Wenn der Schlachthof finanziell unter die Arme gegriffen werden sollte, wir fordern als Gegenleistung folgendes:
- Videoüberwachung im Schlachthof. Das Personal soll in eine Datenschutzerklärung einwilligen in der er die Videoüberwachung zulässt. Personen auf Videos sollten natürlich nicht erkennbar sein.
- Gemeindevertreter haben jederzeit die Möglichkeit, die Aufnahmen einzusehen.
- Ein Tag der offenen Tür pro Jahr, an dem erwachsene Bürger während des gesamten Tötungsprozesses anwesend sein dürfen.